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Rauchrückstände in der Wohnumgebung können Kindern schaden

Forscher*innen testeten die Oberflächen in Raucherhaushalten, in denen Kinder leben, und fanden beunruhigende Ergebnisse.

© Celeste-RF - Fotolia.com

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Amerikanische Wissenschaftler*innen untersuchten, ob in Wohnräumen, in denen Raucher*innen leben, giftige Tabaknebenprodukte (Thirdhand Smoke) auf Oberflächen wie Möbeln, Wänden und Böden zurückbleiben.
Sie kamen zu besorgniserregenden Ergebnissen, erklärte Ass.-Prof. Dr. Ashley Merianos von der University of Cincinnati, die die Studie leitete. Sie und ihre Kolleg*innen fanden Nikotin auf Oberflächen in allen Wohnräumen und stellten in fast der Hälfte der Häuser das Vorhandensein eines tabakspezifischen Karzinogens (NNK: Nicotine-derived nitrosamine ketone) fest. NNK ist eines der wichtigsten tabakspezifischen Nitrosamine, die aus Nikotin entstehen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung.

Die Studie berichtete, dass die NNK-Werte auf Oberflächen und aufgesaugtem Staub ähnlich waren, was laut Merianos darauf hindeutet, dass Oberflächen und Staub Quellen für den Kontakt mit Thirdhand Smoke für Kinder sein könnten.
„Dies ist von entscheidender Bedeutung und besorgniserregend, da NNK als das stärkste Karzinogen für durch Tabak verursachte Krebsarten gilt“, verdeutlichte Merianos.

Weitere Erkenntnisse sind:

  • Bei Kindern, die in einkommensschwächeren Haushalten lebten, wurden höhere NNK- und Nikotinwerte auf Oberflächen in den Wohnräumen festgestellt.
  • Bei Kindern, die in Haushalten lebten, in denen das Rauchen in Innenräumen nicht verboten war, wurden auf Oberflächen höhere NNK- und Nikotinwerte ermittelt.

Merianos sagte, dass NNK und Nikotin immer noch in Häusern mit freiwilligem Rauchverbot in Innenräumen (wo z.B. nur auf dem Balkon geraucht wurde) nachgewiesen wurden. „Diese Untersuchung zeigt, dass Rauchverbote zu Hause Kinder und ihre Familien nicht vollständig vor den Gefahren des Tabaks schützen“, fügte sie hinzu.

Quellen: ScienceDaily, University of Cincinnati, Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology