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Beim Erhitzen von Babynahrung in der Mikrowelle werden Plastikpartikel freigesetzt

Eine amerikanische Untersuchung kam zum Ergebnis, dass Plastikbehälter, die zum Aufwärmen von Lebensmitteln in der Mikrowelle verwendet werden, viele Nanoplastikpartikel freisetzen können.

Neue Forschungsergebnisse der University of Nebraska-Lincoln zeigen einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen der Erwärmung von Nahrung in der Mikrowelle in Plastikbehältern und der Einnahme winziger Plastikpartikel. Die Experimente der Forscher*innen legen nahe, dass Babynahrungsbehälter aus Kunststoff, wie sie in den USA häufig verwendet werden, Kunststoffpartikel freisetzen können, die sich auf über 2 Milliarden Nanoplastik und 4 Millionen Mikroplastik pro Quadratzentimeter eines Behälters belaufen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen des Verzehrs dieser Partikel sind noch nicht vollständig erforscht. Die US-Wissenschaftler testeten u.a. den Einfluss auf kultivierte embryonale Nierenzellen. Setzten sie diese den Nanoplastikpartikeln aus, starben drei Viertel dieser Nierenzellen.

Kazi Albab Hussain, der Hauptautor der Studie und Doktorand an der University of Nebraska-Lincoln, kommentierte die Ergebnisse folgendermaßen: „Es ist wirklich wichtig zu wissen, wie viele Mikro- und Nanopartikeln von Plastik wir mit der Nahrung aufnehmen. Wir sind im Allgemeinen über den Kaloriengehalt, den Zuckergehalt und andere Nährstoffe in unserem Essen informiert. Ich halte es für ebenso wichtig, dass wir über das Ausmaß der Plastikpartikel in unserer Nahrung Bescheid wissen.“

Die Experimente umfassten Behälter aus Polypropylen (PP) und Polyethylen. Mikrowellen-geeignete Gefäße sind oft aus PP. Mehrere Faktoren beeinflussen die Freisetzung von Kunststoffpartikeln während der Mikrowellenbehandlung, beispielsweise die Art des Kunststoffbehälters und dessen Inhalt. Forscher*innen der University of Nebraska-Lincoln schätzten, dass Säuglinge, die in der Mikrowelle erwärmte Produkte auf Wasserbasis verzehrten, und Kleinkinder, die in der Mikrowelle erhitzte Milchprodukte zu sich nahmen, die höchsten Konzentrationen an Plastikpartikeln einnehmen. Diese Annahme basiert auf ihrem Modell, das die Partikelfreisetzung, das Körpergewicht und die Aufnahme verschiedener Speisen und Getränke pro Kopf berücksichtigte.

Darüber hinaus deuteten Experimente, die die Kühlung und Lagerung bei Raumtemperatur von Nahrungsmitteln und Getränken in solchen Plastikbehältern über einen Zeitraum von sechs Monaten nachahmten, darauf hin, dass unter beiden Bedingungen Mikro- und Nanoplastik freigesetzt werden könnten.

Quellen: TechExplorist, University of Nebraska–Lincoln, Environ., Sci. Technol.