Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

4. März: Welt-HPV-Tag – krebsauslösende Humane Papillomviren im Fokus

Am 4. März 2024 findet der Welt-HPV-Tag bzw. „International HPV Awareness Day" (IHAD) bereits das siebte Mal statt. Dieser Tag soll verstärkt auf das Krebsrisiko durch Humane Papillomviren (HPV) und die möglichen Vorsorgemaßnahmen wie Impfung und Früherkennungsuntersuchungen aufmerksam machen.

© diy13 - stock.adobe.com

© diy13 - stock.adobe.com

Humane Papillomviren gehören zu einer Familie von Viren, die Haut und Schleimhäute befallen. Es gibt mehr als 200 Arten, von denen einige Genitalwarzen hervorrufen, während andere zu u.a. Gebärmutterhals- und Krebs am Darmausgang und den Schamlippen führen können. Mindestens 12 sogenannte Hochrisiko-Typen (vor allem Typ 16 und 18) können Krebs verursachen. Niedrigrisiko-Typen (vor allem Typ 6 und 11) lösen Genitalwarzen aus.

HPV ist weltweit verbreitet

HPV-Infektionen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. Fast 80 Prozent der Menschen stecken sich irgendwann in ihrem Leben an - meist durch Sexualkontakte (auch ein Kondom schützt nicht hundertprozentig). Auch bei intensivem Hautkontakt kann eine Übertragung von HP-Viren erfolgen. Ebenso bei der Geburt können die Viren von der Mutter auf das Neugeborene übertragen werden. Eine Ansteckung mit HP-Viren verläuft oft ohne Beschwerden, kann aber auch Juckreiz und Blutungen verursachen.

Bei ca. 10 Prozent der Infektionen mit Hochrisiko-HP-Viren bleiben diese dauerhaft in den Schleimhaut-Zellen und führen zu Krebsvorstufen und Krebs. Im Durchschnitt dauert es 10 bis 15 Jahre, bis es z.B. zur Bildung von Gebärmutterhalskrebs kommt. Fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs und etwa die Hälfte der Krebsarten an anderen sexuell aktiven Schleimhäuten (Scheide, Vulva, Penis, Darmausgang und Mund-Rachen-Raum) werden durch HPV verursacht.

Krebsvorsorge und Impfung schützen

Eine Impfung senkt das Krebsrisiko, indem sie vor den gefährlichsten HPV-Typen schützt. Die Impfserie soll möglichst vor dem ersten Sexualkontakt vollständig sein, da sich das Virus v.a. auf diesem Weg verbreitet.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt eine HPV-Impfung für 9- bis 14-jährige Mädchen und Jungen. In diesem Alter kann der Körper eine besonders gute Abwehr gegen dieses krebsauslösende Virus aufbauen. Die Impfserie besteht aus zwei Impfungen. Haben ältere Heranwachsende noch keine Impfung erhalten, sollte sie bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Auch später kann eine HPV-Impfung noch sinnvoll sein. Ab 15 Jahren sind drei Impfungen erforderlich, um einen ausreichenden Impfschutz zu erhalten. Bis zum Alter von 18 Jahren sind die Impfungen kostenfrei.

Derzeit gibt es nur ein Screening auf Gebärmutterhalskrebs. Dadurch können Vorstufen (Zellveränderungen im Gebärmutterhals - sogenannte Zervixdysplasien) und frühe Formen des Gebärmutterhalskrebses erkannt und behandelt werden. Es gibt keine empfohlenen Screening-Tests, um das Risiko von Vulva- oder Vaginalkrebs, Peniskrebs oder Kopf-Hals-Krebs zu verringern.

Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge können in Deutschland pro Jahr schätzungsweise zwischen 7.700 Krebsneuerkrankungen einer HPV-Infektion zugeschrieben werden.

Weitere Informationen zu HPV: www.entschiedengegenkrebs.de

Quellen: RKI, DKFZ (1, 2, 3), askabouthpv.org, awarenessdays.com