Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Kinderarzt Dr. med. Steffen Hien - Neonatologie
Praxis an der St. Hedwig-Klinik Mannheim

Was können Sie selbst zu Hause tun?

Fieber im Rahmen eines Luftwegsinfektes ist in der Regel k e i n e Notfallsituation, auch Ohrenschmerzen und Halsschmerzen lassen sich meist mit einem Fieber-Zäpfchen, evtl. mit Wadenwickel bis zum nächsten Tag überbrücken. Längeres Aufschieben ist allerdings nicht sinnvoll.
Der eigene Kinderarzt kennt Ihr Kind und die bisher schon verordneten Medikamente (Unverträglichkeit etc.) am besten. Der Notarzt muß immer "blind" behandeln ohne diese Vorinformationen.
Diese Zeit läßt sich meist bis zum Sprechstundenanfang um 8.00 überbrücken.
Sollten Sie unsicher sein, dann rufen Sie in der Notdienst-Zentrale an und fragen Sie den Kinderartz/Kinderärztin, ob eine persönliche Vorstellung Ihres Kindes notwendig ist. Manchmal läßt sich ein Problem auch am Telefon klären.

Bitte stellen Sie sich auf 1-2 Stunden Wartezeit in der Notarztzentrale ein.

Teefläschchen, Essen, Bilderbuch, Lieblingskuscheltier nicht vergessen!

Bei Widpocken sollte möglichst vorher in der Zentrale angerufen werden, damit keine anderen Patienten angesteckt werden.

Einfache Windpocken brauchen in der Regel n i c h t beim Notarzt vorgestellt werden!!

Telefon ärzlicher  Notdienst: 19292


 

Wann zum Kindernotdienst ?

Bei welchen Notfallsituationen sollten Sie sich unbedingt mit mir oder dem zuständigen Kindernotarzt in Verbindung setzen?

  • Erbrechen und Durchfall in den ersten 3 Lj. (drohende Austrocknung)! Vor allem bei Flüssigkeitsverweigerung

  • Erbrechen mit Fieber und Kopfschmerzen, Licht- und Berührungsempfindlichkeit (Hirnhautentzündung !)

  • Jede Form von Atemnot, ziehender Atmung

  • Bellender Husten mit Atemnot - besonders bei Säuglingen und Kleinkindern (Pseudokrupp)

  • Unklare Schmerzen, Schreiattacken - besonders bei kleinen Säuglingen

  • Krampfanfälle bei Fieber, Bewußtseinsstörungen, unklarer plötzlicher Schwindel

  • Jede Form von Vergiftungsunfällen !!!
    (Tabletten, Lösungsmittel, Waschmittel, Zigaretten, Knopfbatterien, Fremdkörper etc.)

  • Verbrennungen / Verbrühungen
    (Sofort kaltes Wasser !!! Kein Puder, Pasten oder Salben!)

 

 

Haus- bezw. Urlaubsapotheke

In jedem Haushalt mit Kindern sollte vorhanden sein:

  • Für Wundversorgung:
    kleine Pinzette, Verbandsschere, Zeckenpinzette, diverse Mullbinden und Mullkompressen, Pflaster, Verbandsbinde, medizinischer Alkohol (70%) 50ml, Wundsalbe, Kamillosan Lsg., Fenistil Trp. / Gel, Cool-pack
  • Fieberthermometer (digital)
  • Fieberzäpfchen (Paracetamol), Schmerz-und Fiebersaft (Ibuprofen)
  • Homöopathische Zäpfchen: Viburcol, Chamomilla tot., Aconitum Ohrentropfen
  • Tee und äußere Anwendungen: Kamillentee, Fencheltee, evt. Fenchel-Anis-Kümmeltee ( bei Säuglingsblähungen ?), Bronchialtee, Dextropur, Kamillenlösung oder Konzentrat (für Wundspülung - oder Reinigung, Sitzbäder etc.), physiologische Kochsalzlösung in Pipettenfläschchen

 

Homöopathische Hausapotheke

 

  1. Aconitum napellus: Schreck, Schock, Erstmittel bei akuten fieberhaften Infekten
  2. Apis mellfica: Insektenstiche, Sonnen-brand, Urtikaria
  3. Arnica: Prellung, Hämatom, Verletzung, Commotio
  4. Arsenicum album: Magen-Darm-Infektion mit Durchfall und Erbrechen
  5. Belladonna: Akutes Fieber mit Schweiß, Sonnenstich
  6. Bryonia alba: Zerrungen, Gelenksentzündungen, trockener schmerzhafter Husten
  7. Calendula: Hauptmittel für offene Wunden aller Art
  8. Cantharis: Verbrennung, Blasenentzündung
  9. Carbo vegetabilis: Kreislaufkollaps, Verdauungsstörungen mit Blähungen
  10. Chamomilla: Reizbarkeit, Zahnungsschmerzen, Ohrenschmerzen
  11. Cocculus: Reisekrankheit, Schwindel
  12. Colocynthis: Bauchkrämpfe, Magenkolik
  13. Eupatorium perfoliatum: Grippe mit Gliederschmerzen,Galleerbrechen
  14. Ferrum phosphoricum: Fieberhafte Infekte, Ohrenentzündung
  15. Gelsemium sempervirens: Sommergrippe mit Kopfschmerz und “lähmiger” Benommenheit
  16. Hamamelis: Venöse Blutung, Quetschung
  17. Hepar sulfuris: Eitrige Infektion
  18. Hypericum perforatum: Nervenverletzung, Schmerzbehandlung bei Verletzungen
  19. Ipecacuanha: Hauptmittel bei Erbrechen
  20. Ledum palustre: Insektenstiche, schmerzhafte Knochen- und Gelenksverletzungen
  21. Mercurius solubilis: Übelriechende eitrige Infektionen
  22. Natrium muriaticum: Hauptmittel bei Hitzeunverträglichkeit, Heimweh
  23. Nux vomica: Magen-Darminfekt, „Katermittel“
  24. Okoubaka: Milde Lebensmittelvergiftung
  25. Phosphorus: Flugangst, Nasenbluten
  26. Pulsatilla pratensis: Infekt, Ohrenentzündung, Heimweh
  27. Rhus toxicodendron: Sommerdurchfälle, Lippenbläschen, Muskelkater
  28. Staphisagria: Schnittwunden
  29. Tabaccum: Reisekrankheit, Kreislaufkollaps
  30. Veratrum album: Magen-Darminfekt mit Brechdurchfall und körperlicher Schwäche

Das Handbuch: Homöopathische Haus- und Notfallapotheke  von Bleul -  Hrsg.: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte     

132 Seiten, kart., erschienen 2017

ISBN: 978-3-94739623-8